2. Advent

Veröffentlicht am 07.12.2003

Zur Zeit gibt es viel Ananas. Die Leute bringen immer mal wieder was Gutes zum Essen vorbei (Ananas, Melone, Bananen, Huhn, Gans, Schildkröte, Mais) und tauschen es gegen nützliche Dinge wie Batterien, Nägel, Feile, Süßigkeiten, Gewehrpatronen, Salz.
Gegenüber dem Missionshaus soll ein Medizinpunkt entstehen. Ein Haus, etwa so groß wie eines der Wohnhäuser, moskitosicher, mit Solarstrom und Wasser. Das Fundament ist schon fertig. Die Medikamente und Dinge für Erste-Hilfe sind zur Zeit noch in der Tienda gelagert.
Olga bereitet eine Gans zu. Nach der Messe beauftragt Tomás das „comité de estación“ (8 Jungs, die sich um die Gestaltung des Med-Punktes kümmern wollen) Mangos zu säen. Sie ziehen eifrig los.
Tomás erzählt mir nochmal von seinem Anliegen der „kleinen Schritte“; nicht das, was man von außen bei einem Kurzbesuch sieht ist entscheidend, sondern was an Entwicklung und Verstehen in den Herzen und Köpfen geschieht.
Hier die Ergebnisse vom Dschungelfußballwochenende:
1. Poyeni
2. Cheni -alt
3. Cheni -neu
Am Abend wurde Pisco-soure, ein wunderbares peruanisches Getränk gemixt.

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Nikolaus und Fischen einmal anders

Veröffentlicht am 06.12.2003

Früh herrliches Wetter! Mit Pedro und José Wassertanks gefüllt. Heute sind die Leute zu einer traditionellen Art des Fischens aufgebrochen. Sie zerreiben eine bestimmte Wurzel und mischen den Brei in einen zuvor mit Steinen und Bananenblättern abegesperrten Teil des Baches. Durch dieses Gift und die gleichzeitig hervorgerufene Verringerung der Oberflächenspannung des Wassers werden die Fische gelähmt und können unter großem Hallo des ganzen Dorfes mit der Hand eingesammelt werden. Am Abend gab es gegrilltes Fleisch von eigenen Rindern.
Nikolaustag zu feiern ist scheinbar unbekannt.

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Die Rinderweide

Veröffentlicht am 05.12.2003

Sehr früh mit den Männern draußen bei den Kühen gewesen. Langer Marsch über Dschungelpfade, über Bäche und Morast. Die Männer liefen fast alle barfuß, aber ich hatte Mühe, mit meinen festen Schuhen hinterherzukommen.
Etwa 10 Hektar gerodeter Wald dienen als Weide für etwa 70 Kühe. Der Weidezaun wird über Solarzelle und Batterie betrieben. Oft müssen die Kühe aber trotzdem eingefangen werden, weil die schnell wachsende Vegetation und das feuchte Klima den Weidezaunstrom wirkungslos machen.

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Turmillo

Veröffentlicht am 04.12.2003

Hab mal bis 7:15 ausgeschlafen und dann Nachrichten auf Deutsche Welle gehört.
Die Holzart, mit der gebaut und getäfelt wird heißt „Turmillo“. Sergio hat im Wald eine riesige Schildkröte gefunden.
Heute war es regnerisch und kühl (23°C)

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Terroristenalarm!

Veröffentlicht am 03.12.2003

Bin gleich früh mit den Männern in den Dschungel gefahren um gefälltes und bereits geschnittenes Holz hereinzubringen. Schon nach zwei Stunden bin ich wieder zurückgegangen weil mir das Klima heute zu schaffen macht. Die Bewegungen fallen schwer und ich verspüre jeden der vielen verschiedenen Gerüche im Wald sehr intensiv und nicht gerade angenehm. Tomás tröstet mich, es wäre heute besonders feucht und er spürt es auch sehr.
Dann hat er mich gewarnt, ich solle nie allein aus dem Dorf gehen. Ein Rondero aus Poyeni war da und hat sich bei Tomás nach mir erkundigt. Sie hätten mich beinahe bei meinem kürzlichen Ausflug festgenommen da sie sich nicht sicher waren ob ich ein Gast der Mision bin.
Gegen 14:00 Uhr gab es große Aufregung im Dorf. Einige Frauen schreien herum und laufen mit den kleinen Kindern im Arm in Richtung Norden zum Fluss. Die Männer die im Dorf sind laufen mit ihren Gewehren entgegen in Richtung Dschungel. Terroristenalarm! Es stellt sich als falscher Alarm heraus. Es hatten sich nur ein paar Siedler aus Satipo auf der Suche nach Arbeit im Dschungel verlaufen. Die Leute sind sehr nervös und Tomás beruhigt die Frauen mit den kleinen Kindern während die Männer sicherheitshalber doch noch einmal das ganze Dorf durchsuchen. Jetzt ist mir verständlich, warum sie immer die Flinte dabeihaben wenn sie das Dorf verlassen.

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Waschen - Kochen - Coca

Veröffentlicht am 02.12.2003

Heute früh kein Regen! Wäsche gewaschen am Flüsschen. Heute werde ich wieder einiges tun. Entweder mit den Männern Dorfwege anlegen oder Baumscheiben pflegen.
Ich bin jetzt 1 Monat in Peru.
Friedlicher Abend nach getaner Arbeit die nur ab und zu von Regen unterbrochen wurde. Mariano das Zebra schnarcht schon seit dem späten Nachmittag. Aber kochen kann er ausgezeichnet. Wenn er kocht hat Olga kaum noch was zu tun und sie schaut sich Einiges von ihm ab. Zum Nachtisch gab es eine Ananas aus dem eigenen Garten.
Tomás freut sich über die wachsende Selbständigkeit der Leute.
Er erzählt gerade, daß vorgestern Nacht ein Coca-Schmugglerboot vorbeigefahren ist. Die Ronderos (Wachen) haben es gesehen. Es gibt auch hier im Dorf einige Coca-Sträucher. Ein bis zwei sind legal zum traditionellen Eigengebrauch.
Heute abend herrscht eine so hohe Luftfeuchtigkeit daß der ganze Betonfußboden feucht ist. Besonders feucht ist es in Marianos Zimmer wegen der Glasfenster. Alle Sachen sind klamm. In der Ferne rumpelt ein mächtiges Gewitter.

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Schwierigkeiten der Arbeit

Veröffentlicht am 01.12.2003

Nach dem Frühstück habe ich ein Gespräch mit Tomás über die Arbeit hier weil ich auch einige Fragen habe. Zum Beispiel warum Mariano die Jungs bezahlt hat, die in seiner Abwesenheit einen Glockenturm gebaut haben. Tomás war etwas verärgert darüber weil es entgegen seinem Prinzip ist. Er möchte, daß die Leute Selbständigkeit erlangen bei dem was sie selbst wollen und tun. Der Glockenturm wird nie „ihrer“ sein. Es war Marianos Idee. Er hatte von irgendwoher eine Glocke mitgebracht. Die Arbeit wurde geleistet und bezahlt. Aber jedes Haus, was sie gemeinsam und füreinander gebaut haben ist „ihres“. Tomás bezahlt auch niemanden der irgendeine Dienstleistung für das Allgemeinwohl macht. Es soll alles gemeinschaftliches Tun sein. Wenn ich es richtig verstanden habe strebt Tomás an, daß es Geld nur im Verkehr mit außerhalb der Dorfgemeinschaft gibt.
Er erzählte mir gerade, daß ein Freund für ihn 500 Sack Zement für den Häuserbau gekauft habe. Das Problem ist, daß er jetzt 2000 Soles allein für den Transport von Tarma bis Puerto Ocopa braucht.
Es ist immer noch schwierig mit den Leuten die am alten Platz des Dorfes wohnen. Tomás versucht sie nach und nach für den neuen Platz zu gewinnen. Nicht nur wegen der strategisch günstigeren Lage.
Mit Tomás einen Rundgang durch die ganze Comunidad gemacht und die Arbeiten besprochen bei denen ich helfen kann. Dabei erzählt er mir auch von seinen Differenzen mit Mariano. Mariano ist seit einigen Jahren hier, aber von Dezember bis Oktober nur sporadisch anwesend. Er hat einige Projekte in Lima. Wenn er kommt bringt er meist etwas mit was Tomás nicht immer gefällt. Eine Idee oder etwas Materielles (Beispiel: Glasfenster). Es sind aber auch sehr viele nützliche Dinge und Ideen dabei.
Zu Weihnachten wird Mariano nicht da sein und Tomás freut sich darauf.
Habe noch einige Baumscheiben für Zitronenbäumchen gepflegt.

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Regen und Arbeit

Veröffentlicht am 30.11.2003

Während des Frühstücks fing es schon wieder an zu regnen. Wir vertreiben uns die dadurch von Arbeit frei gewordene Zeit mit Erzählen und viel Lachen. Tomás und Mariano haben viel zu besprechen.

Anscheinend hat jetzt die Regenzeit so richtig begonnen. Es regnet seit 4:00 früh und es sieht nicht so aus als wenn es bald aufhört.
Tomás sagt, daß es viel Arbeit gibt. Aber nur wenig kann bei dem Regen gemacht werden.
Movietime! Die Solaranlage ist genug aufgeladen und so kann der DVD-Player eingeschaltet werden. Pedro hat aus Lima einige Filme mitgebracht. Die meisten sind auf englisch mit spanischen Untertiteln. Eine gute Gelegenheit um beide Sprachen besser kennenzulernen obwohl die meisten Filme US-Müll sind.
Bin am Nachmittag am Fluss gewesen, der jetzt schon sehr angewachsen ist und viel Holz mit sich führt. Die Leute fischen mit viel Erfolg.
Adventsbräuche, die etwas zu tun haben mit „Grün“ und gemütlichem Kerzenlicht kennt man hier nicht, da es immer grün und warm ist.

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Small Talk im Dschungel

Veröffentlicht am 29.11.2003

Während des Frühstücks fing es schon wieder an zu regnen. Wir vertreiben uns die dadurch von Arbeit frei gewordene Zeit mit Erzählen und viel Lachen. Tomás und Mariano haben viel zu besprechen.

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