Schwierigkeiten der Arbeit

Veröffentlicht am 01.12.2003

Nach dem Frühstück habe ich ein Gespräch mit Tomás über die Arbeit hier weil ich auch einige Fragen habe. Zum Beispiel warum Mariano die Jungs bezahlt hat, die in seiner Abwesenheit einen Glockenturm gebaut haben. Tomás war etwas verärgert darüber weil es entgegen seinem Prinzip ist. Er möchte, daß die Leute Selbständigkeit erlangen bei dem was sie selbst wollen und tun. Der Glockenturm wird nie „ihrer“ sein. Es war Marianos Idee. Er hatte von irgendwoher eine Glocke mitgebracht. Die Arbeit wurde geleistet und bezahlt. Aber jedes Haus, was sie gemeinsam und füreinander gebaut haben ist „ihres“. Tomás bezahlt auch niemanden der irgendeine Dienstleistung für das Allgemeinwohl macht. Es soll alles gemeinschaftliches Tun sein. Wenn ich es richtig verstanden habe strebt Tomás an, daß es Geld nur im Verkehr mit außerhalb der Dorfgemeinschaft gibt.
Er erzählte mir gerade, daß ein Freund für ihn 500 Sack Zement für den Häuserbau gekauft habe. Das Problem ist, daß er jetzt 2000 Soles allein für den Transport von Tarma bis Puerto Ocopa braucht.
Es ist immer noch schwierig mit den Leuten die am alten Platz des Dorfes wohnen. Tomás versucht sie nach und nach für den neuen Platz zu gewinnen. Nicht nur wegen der strategisch günstigeren Lage.
Mit Tomás einen Rundgang durch die ganze Comunidad gemacht und die Arbeiten besprochen bei denen ich helfen kann. Dabei erzählt er mir auch von seinen Differenzen mit Mariano. Mariano ist seit einigen Jahren hier, aber von Dezember bis Oktober nur sporadisch anwesend. Er hat einige Projekte in Lima. Wenn er kommt bringt er meist etwas mit was Tomás nicht immer gefällt. Eine Idee oder etwas Materielles (Beispiel: Glasfenster). Es sind aber auch sehr viele nützliche Dinge und Ideen dabei.
Zu Weihnachten wird Mariano nicht da sein und Tomás freut sich darauf.
Habe noch einige Baumscheiben für Zitronenbäumchen gepflegt.