Früchte der Arbeit

Veröffentlicht am 10.12.2003

Früh waren viele Leute da. Es wird aufgeregt über Funk kommuniziert. Es geht um Arbeiten, die Leute von außerhalb hier machen, mit denen die Leute von Cheni nicht ganz einverstanden sind. Tomás freut sich, daß sie die Klärung selbst in die Hand nehmen und nicht ihn bitten es zun tun. Eines Tages wäre es bei der absehbaren Entwicklung des Dorfes ohnehin für ihn nicht mehr möglich, alles zu kontrollieren und zu regeln. Die Unabhängigkeit und Selbständigkeit wächst. Tomás ist froh darüber und sieht darin die Früchte seiner Arbeit.
Im Gegensatz zu Mariano, der die Regenzeit als nutzlose oder verlorene Zeit sieht weil man nichts tun kann, ist es für Tomás die beste und wichtigste Zeit um MIT den Leuten Pläne zu machen und zu besprechen was im kommenden Jahr in Angriff genommen werden soll.
Tomás erzählt, daß sie ganz streng sind und keine Nicht-Ashaninkas in der communidad wohnen lassen. Auch wenn ein Dorfmitglied jemanden von außerhalb heiratet muß es wegziehen. Die Gefahr ist zu groß, daß dadurch das Eindringen der Siedler zunimmt.

Das Land der Indios ist bei den Siedlern sehr begehrt. Deshalb wollen die Indios zum gegenwärtigen Zeitpunkt auch keine Straßenanbindung. Sie achten auch darauf, daß zwischen den Grenzen der verschiedenen Ashaninka-communidades keine Zwischenräume bleiben, in denen sich Siedler festsetzen könnten.

Nach der gestrigen hohen Luftfeuchtigkeit ist der Regen heute eine echte Erlösung. Es sind nur 23°C.
Tomás will mit mir in den letzten zwei Januarwochen eine Perurundreise machen. Ich soll ihm sagen was ich sehen möchte. Auf jeden Fall will er mir Ayacucho, die Halbinsel Paracas und Huarez oder Trujillo zeigen.
Funktionen in der communidad:
1. Presidente
2.Vicepresidente
3. Jefe de ronderos (Vorsteher der Wachen)
4. Agente de municipal (Gemeindevertreter)