Zurück nach Lima

Veröffentlicht am 10.11.2003

Wieder mal um 5:00 aufstehen.
Der kleine Padre bringt mich zum Aerport, denn Tomás hatte vorher schon einen anderen Flug gebucht, wo jetzt aber kein Platz mehr frei war. Deshalb fliegen wir getrennt und ich so früh.
Einchecken problemlos, obwohl ich noch eine zusätzliche Tasche mit den Souvenirs dabeihabe.
Ankunft in Lima, Mails nach Hause. Bevor Tomás kommt vertreibe ich mir die Zeit mit dem Beobachten des Vielvölkermixes in der Empfangshalle. Dazu habe ich sehr viel Zeit denn Tomás kommt mit Verspätung an.
Inzwischen kenne ich das Land nun etwas und habe fast schon damit gerechnet.
Tomás handelt den Preis für ein Schwarztaxi auf lächerliche 10 Soles und wir kommen am Nachmittag im Centro Misional an.

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Saqsaywuaman

Veröffentlicht am 09.11.2003

Um 7:00 werde ich von einer Blaskapelle geweckt. Die Leute machen einen Umzug. Ein riesiges, mit Blumen und Bändern geschmücktes Kreuz wird durch das Stadtviertel getragen. Dazu gibt es Böller und Raketen.

Der Zug endete dann um 10:00 in der Kirche zum Beginn der Erstkommunionmesse. Nach der Messe Volksfest auf der Plaza vor der Kirche.
Während Tomás bei den Novizen lehrt laufe ich durch das Stadtzentrum.
Am Nachmittag buchen wir eine Bustour zu den verschiedensten Museen und Sehenswürdigkeiten der Stadt und Umgebung:
Convente de San Domingo, Museo Arte Religioso, Museo Santa Catalina, Museo Palacio Municipal, Ollantaytambo, Tipón, Saqsaywuaman u.a.

SaqsaywuamanSaqsaywuaman
Um 19:30 sind wir zurück im Kloster. Es amüsiert mich, dass mich die Novizen mit „Buenas tardes Padre“ begrüßen.
Morgen soll es zurück nach Lima gehen.

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Machupicchu

Veröffentlicht am 08.11.2003

Zugfahrt nach Machupicchu. Abfahrt 6:00. Der Zug hangelt sich durch Vor- und Rückwärtsfahren die Berge rings um Cusco empor.
Überall sieht man die elenden rotbraunen, aus Adobeziegeln gebauten winzigen Häuser.
Nachdem der Höhenzug überwunden ist geht es wieder bergab. Erst durch eine von Bergen umsäumte Hochebene (Station Poroy), dann durch die Berge und Schluchten. Es wird immer grüner. Viel Landwirtschaft.
Endlich erreichen wir Aguas Caliente. Von dort geht es mit dem Bus weiter über viele Serpentinen auf einer staubigen Straße hinauf nach Machupicchu.
Hat man sich mit dem Touristenrummel arrangiert wird der Blick frei auf eine bombastische Aussicht.

MachupicchuMachupicchu
Auf der Rückfahrt überraschte uns die Dunkelheit und ein herrlicher Vollmond, dem eine totale Mondfinsternis folgte.
Nach diesem anstrengenden Tag soll es morgen ruhiger werden.

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Mit Tomás durch Cusco

Veröffentlicht am 07.11.2003

6:20 Aufstehen.
Im Gegensatz zu Lima, wo erst gegen Mittag die Sonne eine Chance hat durch den Dunst zu dringen, ist es hier gleich am Morgen sehr freundlich.
Während Tomás bei den Novizen unterrichtet mache ich am Vormittag allein einen Rundgang durch das touristische Zentrum von Cusco. Während dieser drei Stunden habe ich hier fast alles gesehen was die einschlägigen Reisebroschüren zu Hause ankündigten. Auf der Plaza fand ein Wettkampf von Folkloregruppen statt. Am Nachmittag ging ich nochmals in die Stadt. Jetzt in Begleitung von Tomás und einem jungen Franziskaner. Wir waren in verschiedenen Museen. Aber interessanter als all diese Museen war ein kurzer Besuch im Kloster „La Merced“, welches für die Touristen nicht offen steht. Ein kurzer Blick des Pförtners auf mich mit der Frage „Fraile?“ und ein kurzes Nicken unseres Begleiters genügte um eingelassen zu werden.
Am Abend Imbiss in einer Art peruanischem Hamburgerlokal, wo es kreolische Happengerichte gibt. Dabei erzählt mir Tomás daß er jetzt 35 Jahre in Peru ist aber zum ersten Mal in Cusco.
Beim Gang durch die Stände und Märkte fällt mir auf, daß Tomás kaum sein Geld zurückhalten kann, wenn er einen Armen sieht der seiner Hände Arbeit anbietet.

In CuscoIn Cusco

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Ankunft in Cusco

Veröffentlicht am 06.11.2003

5:00 Aufstehen, 6:00 kommt das Taxi, 7:45 geht das Flugzeug nach Cusco.
Naja, in Wirklichkeit geht die alte Fokker F-28 von Aerocontinente erst um 8:30.
Ich sehe von hier oben zum ersten Mal die Anden mit ihren schneebedeckten Gipfeln.
9:30 Ankunft in Cusco. Tomás erwartet ich. Fahrt zum Convente de Franciscanos „Recoleta“. Zuerst mal Mate-Coca Tee trinken wegen der möglichen Beschwerden die in dieser Höhe (3500m)auftreten könnten.
Danach mit einem VW Käfer Fahrt zur Inka-Ruinenstadt Pikillaqta. Weiter nach Andahuyaillas (alte, reich vergoldete aber verfallene Kirche).
Zurück auf der Straße nach Cusco immer am Rio Urubamba entlang.
Wir halten an einem kleinen Lokal nahe der Straße zum Essen. Dabei fällt mir auf, dass die Landschaft gleich nicht mehr so karg aussieht, wenn man irgendwo bei den Leuten anhält. Zur Begrüßung gibt es etwas gerösteten Mais und dann ein Gericht namens Toqto. Nachdem ich es gegessen hatten sagte man mir, daß es geröstete Haut war. Schmeckte auch so.
In Cusco zurück am Nachmittag.
Jetzt begreife ich erst richtig, dass ich tatsächlich hier bin, auf diesem geschichtsträchtigen fernen Boden. Es ist für mich sehr bewegend.
Beim spärlichen Abendbrot erzählte mir Tomás, daß kaum einer der jungen Franziskaner die hier ausgebildet werden bereit ist, so wie er in den Dschungel zu gehen und auch so wie er dort immer zu leben. Sie wollen alle mehr Komfort oder es sind junge Indios, die sich durch diese Ausbildung einen besseren Lebensunterhalt erhoffen als es bei ihren Familien möglich wäre.
Rundgang durch das etwa 400 Jahre alte Kloster. Überall die sicher noch originalen Gemälde, Balken, Türen, Gänge usw.
Tomás wurde für zwei Wochen hierher gerufen um Unterricht bei den Novizen zu geben.
Am Abend macht sich die Höhe doch etwas im Kopf bemerkbar. Trotzdem sitze ich noch lange mit Tomás in der Küche bei Kaffee und einem Pfeifchen um mir seine Erzählungen über sein Leben und seine Arbeit anzuhören. Da ich nicht so gut spanisch kann erzählt er auf englisch. Das kann ich auch nicht viel besser aber da kann er wenigstens nicht so schnell sprechen wie auf spanisch.
Wann und wie wir nach Satipo und dann weiter direkt in den Dschungel reisen weiß Tomás noch nicht so genau, da er noch einige Dinge zu erledigen hat (Organisieren von Baumaterial und dem dazu nötigen Geld).
Am Samstag wollen wir nach Machupicchu. Diesen Ort auch zu sehen, darauf hatte ich vor der Reise überhaupt nicht gehofft!

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Alles nicht so schlimm

Veröffentlicht am 06.11.2003

7:15 Uhr Aufstehen, Frühstück.
Der Klosterkomplex liegt in einem armen Wohngebiet im Stadtteil Rimac, welches durch Gittertor und Wachdienst abgegrenzt ist. Im Wohngebiet liegen das Kloster mit Centro Misional, Kirche, Schule, Berufsschule und Kindergarten. Der Supermarkt METRO, etwa 500 Meter weiter ist besser bestückt als ein normaler ALDI Markt bei uns. Moderner Bau mit sehr viel Personal, Hilfspersonal und Wachleuten (wer kann das angemessen bezahlen?). Überhaupt steht vor jedem einigermaßen wichtigen Gebäude mindestens ein Polizist oder Privatwachmann in kugelsicherer Weste.
Ich frühstücke mit einem der Spanier, die zur Zeit Gast hier sind.
Die Mails nach Hause kann ich hier von einem der vielen Internetkabinen absetzen oder über den Computer des Kloster. Der läuft aber im Schneckentempo.
Morgen früh um 5 Uhr soll es mit dem Flugzeug nach Cusco gehen sagt mir Severino gerade.
Er und die Spanier haben mich zum Essen eingeladen. Wir fahren zum Restaurant mit einem „Colectivo“, einem der vielen Kleinbusse die hier ständig mit viel Lärm herum fahren. Laute Musik, Gedränge, Geschrei des Schaffners, der alle Haltestellen ausruft und Leute zum Mitfahren animiert. Haltestellen sind überall wo jemand zusteigen will.
Am Nachmittag war Herrera Gianino hier, ein Künstler, der von uns Gipsmasken anfertigte.
Severino und Tomás haben es so organisiert, dass ich für 4 Tage Cusco und Machupicchu sehe. Dann werde ich mit Tomás zurückkommen nach Lima und wir reisen (wie und wann auch immer) in den Dschungel nach Cheni zu seiner Mission.

Centro misional im convente de los descalzos, Lima, Stadtteil RimacCentro misional im convente de los descalzos, Lima, Stadtteil Rimac

Konfuse Begrüßung

Veröffentlicht am 04.11.2003

7:15 Uhr Aufstehen, Duschen(!) - kein warmes Wasser. Sch... denke ich und weiß gleichzeitig, dass das jetzt wohl 3 Monate so sein wird.
Peter Amendt angerufen, was gestern wegen der Zeitverschiebung nicht mehr möglich war. Er wird bei Pater Benjamin anrufen und sagen wo ich bin. Hab gleich darauf einen Anruf auf spanisch bekommen aus dem ich mit Hoffnung schließe, dass ich abgeholt werde. Ich merke, wie wichtig es wäre besser die Sprache zu beherrschen.
Taxifahrt zum Kloster „Convente de los Descalzos“ in Rimac. Ankunft 9:45 Uhr. Begrüßung durch Pater Severino, der erstmal nicht weiß was ich hier will.
Ich erfahre, dass Tomás in Cusco ist. Mal sehen, wie es weitergeht. Hab erstmal ein Zimmer (Zelle) im Gästetrakt des Centro Misional bekommen.
Ein Pater Gregorio kommt, spricht etwas deutsch und erzählt mir, dass Tomás am Freitag kommt und mich mitnimmt, oder ich könnte nach Cusco reisen und dann mit ihm weiter. Wir werden sehen...
Abends mit Severino zum Einkaufen gefahren. Dann hat er sich an die Funkstation gesetzt. Damit hat er Kontakt zu allen Missionsstationen bis über 1000 km weit. Er versucht, für mich einen Flug nach Cusco zu bekommen. Das soll nur 1 Stunde Flug bedeuten und 73 $ kosten. Er fragt mich, ob das o.k. Ist. Ich stimme zu, da alles andere wohl sehr abenteuerlich ist. Zwischendurch erzählt er allen Leuten im Kloster, dass ich der „Aleman“ bin der Tomás Martin im Dschungel besuchen will. Dann bereitet er mir ein prima Abendbrot aus dem Kühlschrank.

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Ungewissheit

Veröffentlicht am 03.11.2003

Ich warte auf dem Flughafen bis 12:30 Uhr dann lasse ich mich trotz großer Bedenken auf ein Taxi ein. Der Fahrer bringt mich zum Hotel „Nirvana“ in Miraflores.
Ich gehe schon 18:30 ins Bett da es dunkel wird und ich hundemüde bin.

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Das geht ja gut los...

Veröffentlicht am 02.11.2003

Planmäßige Ankunft in Lima 23:23 Uhr.
Niemand erwartet mich!

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